Willkommen zu einer neuen Ausgabe des Endspiel-Newsletters!
Klima Endspiel

Willkommen zu einer neuen Ausgabe des Endspiel-Newsletters mit frischen Einsichten, Einblicken und Einladungen zu unbeschönigter Klimakommunikation!

Wir arbeiten in Hochtouren an den Publikationen, denn auf der Abschluss- und Launch-Veranstaltung am 23. November im Schloss Herrenhausen (Hannover) veröffentlichen wir auch eine Auswahl an einschlägigen Texten zu Klima, Kollaps und Kommunikation. In den letzten Monaten haben wir viele verschiedene Perspektiven auf das Climate Endgame gesammelt: Essays, Artikel und Interviews aus Aktivismus, Philosophie, Klimawissenschaft, Psychologie, Soziologie sowie Journalismus. Diese Beiträge sind ergänzt durch Kunst, die sich der Welt jenseits von 1,5 Grad widmet. In diesem Newsletter gibt es einen kleinen Vorgeschmack der „Blackout Poetry“ von Dirk Bathen, Teilzeit-Textverdunkler und im Hauptberuf selbständiger Organisationsberater und Workshop-Facilitator.

Blackout Poetry „alles schwer verrückt“ ©Dirk Bathen

Blackout Poetry „alles schwer verrückt“ ©Dirk Bathen

Wir haben ihn gebeten, ein bisschen über den Hintergrund von Textverdunkelungen und Schwarzmalen als Mittel zur Erhellung zu schreiben – seinen Text lest ihr in voller Länge ab 23. November in unserer Publikation:

Wer einen Text produziert, möchte etwas festhalten, ein Argument, eine Meinung, eine Geschichte. Wer Gedanken oder Gefühle in einem Text festhält, möchte andere inspirieren, unterhalten, oder aufrütteln. Wer einen Text schreibt, reiht Wörter aneinander, die einen Sinnzusammenhang ergeben. Das ist das Schöne an Wörtern: erst im Zusammenspiel mit anderen Wörtern entstehen Kontext und Sinn.

Diesen ursprünglichen Sinn zu dekonstruieren, alte Zusammenhänge aufzulösen und neue zu schaffen, das ist das Ziel von „Blackout Poetry“. Hier entstehen aus alten Zeitungs-Artikeln oder Buchseiten neue Satzminiaturen. Einzelne Wörter oder Textstellen werden durch das Wegstreichen vieler Wörter neu miteinander verbunden. Das bislang Unbekannte oder nicht Gesehene wird in ein neues Licht gerückt. Erhellung durch Verdunkelung. Alte Texte werden recycelt, die Wörter bekommen ein Kontext-Update…“

Dirk Bathen: https://textverdunkelung.de/ und  https://komfortzonen.de/

Blackout Poetry „Krisen Leuchtkraft“ ©Dirk Bathen

Blackout Poetry „Krisen Leuchtkraft“ ©Dirk Bathen

Quellen der Inspiration

 Große Inspiration war einigen von uns das neue Buch von Lama Rod Owens „The New Saints. Als queerer, schwarzer, buddhistischer Lehrer verbindet Owens auf poetische Weise sowie erstaunlicher Klarheit die Gemeinsamkeiten innerer und äußerer Transformation und beschreibt die Katastrophen unserer Zeit als einen Aufruf, die Praxis aus spirituellen Traditionen und sozialen Bewegungen zusammen zu bringen.

➤ In der umfassenden Studie Addressing climate change with behavioral science: A global intervention tournament in 63 countries” wurde die Wirkung verschiedener Formen von Klimakommunikation in Bezug auf Region, Alter, Bildung, und andere Parameter untersucht. Auch, oder gerade weil, die meiste Kommunikation sich kaum messbar aufs Handeln auswirkt, ist es besonders spannend im Online-Tool zu filtern, welche Ansprache für die Zielgruppen die besten Effekte gezeigt hat.

 Dieselbe Studie wird auch im Podcast von Claudia Frick in dieser Folge besprochen: Das Klima 107 - Klimakommunikation: Was hilft und was hilft nicht? Sie wird in unserer Publikation davon berichten, wie sie für den Podcast die 10.000 Seiten des sechsten IPCC-Berichts gelesen hat – und was das mit ihr als Mensch, Mutter, Wissenschaftlerin gemacht hat.

Blackout Poetry „bereit für positive Tage“ ©Dirk Bathen

Blackout Poetry „bereit für positive Tage“ ©Dirk Bathen

Termine

Donnerstag, 12. September, 11:30 Uhr:
Uni Oldenburg
Kollektive Trauerräume für eine Welt, die zerfällt. Klima- Kollaps-Kommunikation, die motiviert, schöner zu Scheitern
Vortrag und Trauerritual von Theresa Leisgang und Gerriet Schwen

Auf der Interdisziplinäre Arbeitstagung „We are doomed! Politische Bildung in der Postapokalypse“ am 12. und 13. September an der Uni Oldenburg erzählen Gerriet und Theresa von Erfahrungen aus dem Projekt Endspiel und laden zu einem kleinen Trauerritual ein.

These 1: Die Auseinandersetzung mit spekulativen Zukünften kann tiefe innere Lernprozesse auslösen.

These 2: Wo kollektive Verdrängung wirkt, können traumasensible, beziehungsbasierte und somatische Ansätze Transformation ermöglichen.

These 3: Um wirksam handeln zu können, muss anerkannt werden, was ist – und um die verheerenden Verluste um uns herum verarbeiten zu können, brauchen wir eine neue Trauerkultur.

Mehr Infos

Anmeldung: postapokalypse2024[at]uni-oldenburg.de

Freitag, 30. August, 12 bis 13 Uhr:
Online, kostenfrei ohne Anmeldung

Endspiel-Salon #8
Monatlicher Reflexionsraum zu Klima, Kollaps und Kommunikation 

Der Endspiel-Salon ist unser monatlicher Reflexionsraum, in dem wir gemeinsam mit euch Fragen bewegen wollen, die für den Diskurs relevant sind. Dieses Mal geht es ums „schönere Scheitern“ und die Frage:

Wenn nichts was Du tust je genug ist, was tust Du dann?

Viele Arten sind schon ausgestorben, Landschaften wurden zerstört und eine Begrenzung der Klimaerhitzung auf 1,5 Grad wirkt – wenn überhaupt noch möglich – sehr unwahrscheinlich. Jenseits von 1,5 Grad kann nicht mehr aus allen bisher möglichen Zukünfte gewählt werden. Aber selbst wenn wir auf eine Katastrophe zusteuern, können wir uns für eine „bessere Katastrophe“ einsetzen (siehe Buch von Andrew Boyd)? Und wenn wir scheitern, können wir schöner scheitern?

Was wir einzeln tun und lassen, wirkt oft klein gegenüber der Klimakatastrophe. Dennoch durften wir im Rahmen unseres Projektes von vielen Menschen mitbekommen, die gerade angesichts düsterer Prognosen eine tiefe Entschlossenheit gefunden haben, um sich für das einzusetzen, was noch möglich ist. Was tust Du, wenn nichts genug ist? Wir freuen uns auf den Austausch!

Keine Anmeldung erforderlich. Tragt euch den Termin im Kalender ein und ladet gerne Interessierte ein! Hier der Zoomlink: https://us06web.zoom.us/j/2106432852

 

SAVE THE DATE

Samstag, 23. November:

JENSEITS VON 1,5 GRAD
Symposium zu schonungsloser Klimakommunikation 

Schon lange warnen Wissenschaftler*innen vor verheerenden Folgen der globalen Erwärmung. Viele sind der Ansicht, dass Klimakommunikation nur auf Optimismus und positiven Geschichten aufgebaut werden sollte. Wir fragen uns: Welche Chancen bietet eine schonungslose Klimakommunikation?

Wir laden die interessierte Öffentlichkeit zu einem inspirierenden Austausch mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik, Journalismus, Aktivismus und Kunst nach Hannover ein. Wir wollen über ungeschönte Klimakommunikation diskutieren – nicht zuletzt, um eine Politik einzufordern, die sich den Herausforderungen dieser Zeit stellt.

Am Nachmittag laden wir zu Workshops und einer Performance ein. Am Abend freuen wir uns auf eine klimawissenschaftliche Keynote, ein divers besetztes Podium und den Launch unserer Publikationen zum Weiterlesen nach dem Event!

14 – 18 Uhr: interaktives Programm: Workshops & Performance
19 – 21 Uhr: Bühnenprogramm: Keynote, Podium und Launch

Ort: Schloss Herrenhausen, Hannover

Kostenfrei, Anmeldung erforderlich und im Herbst möglich: Über unseren Newsletter informieren wir, sobald die Anmeldung freigeschaltet ist!

Wir freuen uns auf den Austausch, vor Ort sowie digital!

Das Projekt wird von einem trandisziplinären Team an der Leibniz Universität und der Hochschule Hannover durchgeführt und vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachen gefördert. 

Liebe Grüße
Team Endspiel 

www.endspiel.website
endspiel@meteo.uni-hannover.de
www.instagram.com/klima.endspiel.zukunft

instagram