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Klima Endspiel

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Im Projekt „Das Endspiel in Zukunftsdiskursen“ erforschen wir in einem transdisziplinären Team an der Leibniz Uni und der Hochschule Hannover Potentiale von Kollaps-Narrativen. Kemp et.al. haben 2022 im Paper „Climate-Endgame“ deutlich gemacht, dass katastrophale Szenarien einerseits wahrscheinlicher und andererseits wenig diskutiert werden. 

PDF zum Paper "Climate Endgame: Exploring catastrophic climate change scenarios"

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) geht davon aus, dass die Temperaturschwelle von 1,5 Grad zwischen 2023 und 2027 wahrscheinlich in mindestens einem Jahr überschritten wird (Global Annual to Decadal Climate Update). Im Abschlussbericht des 13. ExtremWetterKongress heißt es: 

»Wissenschaftler:innen und Expert:innen sehen in ihrer Bestandsaufnahme auf dem 13. ExtremWetterKongress die Chance als verpasst an, mit relativ wenig Aufwand das Klimasystem zu stabilisieren. Der Klimawandel wird aus Sicht der Konferenzteilnehmer:innen nun in großen Teilen ungebremst erfolgen, womit nicht mehr abwendbare massive Veränderungen auf unserem Planeten zu erwarten sind.« 

Die Ausmaße der Katastrophe scheint jedoch nicht im öffentlichen Bewusstsein anzukommen. Wir fragen uns: 

Was können Endgame-Narrative leisten, um das gesellschaftliche Krisenbewusstsein zu schärfen? 

Dafür haben wir in einer ersten Projektphase Expert*innen interviewt. In den nächsten Monaten forschen wir vor allem in einer Veranstaltungsreihe. Schon Ende des Jahres schließend wir das Projekt wieder ab: Mit einer transdisziplinären Publikation und einer öffentlichkeitswirksamen Abschlussveranstaltung im Herrenhäuser Schloss. 

Zukünftig werden wir über diesen Kanal jeden Monat teilen, was wir gelernt haben, welche Fragen uns bewegen und ausgewählte Einladungen, spannende Zitate und Quellen verschicken.

Zwei Erfahrungen zu unbeschönigter Klimakommunikation 

Wer von Klima-Kollaps spricht geht das Risiko ein, als hysterisch abgestempelt zu werden. Als wir fast 100 Expert*innen zur Auftaktveranstaltung am 11. Dezember nach Hannover eingeladen haben wurde deutlich: Es beschäftigen sich viel mehr Menschen mit dem Themenfeld, als wir dachten. Wieso wirkt die Position so einsam im Diskurs, wenn doch schon so viele Menschen krisenbewusst sind? Zeigen weniger Menschen ihre Sorgen, weil es eine hohe Hemmschwelle gibt den öffentlichen Ruf zu riskieren, wenn unangenehme Perspektive ausgesprochen werden? 

Für die Auftaktveranstaltung kamen Klimawissenschaftler, Philosophinnen, Aktivisten, Psychologinnen und andere Expert*innen der Klimakommunikation nach Hannover. Manche sprachen in der Fishbowl-Diskussion von Kollaps oder Apokalypse, andere von katastrophalen Szenarien, dystopischen Erzählungen. Unser zweites Learning: In einem Themenfeld wie Climate-Endgame, das lange öffentlich gemieden wurde, braucht es viel Austausch, um den gemeinsamen Boden zu vermessen, bevor ein fruchtbarer Dialog Platz finden kann. 

Welche Fragen bewegen uns?

Folgende Fragen spannen den Rahmen für unser Projekt auf: 

Ist es angesichts klimawissenschaftlicher Erkenntnisse angemessen, „Climate-Endgame", Kollaps und apokalyptische Szenarien mehr zu thematisieren? 

➤ Was ist ausschlaggebend dafür, wie Endspiel-Kommunikation wirkt? Und ob das sprachliche Bild Menschen z.B. in Apathie versetzt, zu individuellem Prepping oder zu solidarischer Verhaltensänderung motiviert?

Darin beschäftigen uns gerade folgende Fragen: 

Welche Rolle spielen Emotionen um Gesprächspartner*innen in der Klima-Kommunikation wirklich zu erreichen? 

 ➤ Welche Fragen, Perspektiven und Beobachtungen werden möglich, wenn es Raum, Zeit, Stille und Vertrauen gibt? 

Ideen dazu? Wir freuen uns über Anregungen, Ideen für Veranstaltungen und Beiträge zur Publikation! 

Das Team anschreiben
Termine:

23.1. Podiumsgepräch in Hannover

"Hurra, die Welt geht unter! Was tun fürs Klima?!" Am 23. Januar ab 18 Uhr sind wir im Rahmen der Ausstellung "Kaktus Cartoon Award" beim Podiumsgespräch im Deutschen Museum für Karikatur und Zwischenkunst in Hannover! Zentrale Frage: Wie wird eigentlich die Klimakrise in den Medien erzählt? 

Mehr Infos: https://www.karikatur-museum.de/programm/veranstaltungen/hurra-die-welt-geht-unter-was-tun-furs-klima/

 

26.1. Endspiel-Salon 

Der Endspiel-Salon ist unser monatlicher Reflexionsraum, in dem wir gemeinsam mit euch Fragen bewegen wollen, die für den Diskurs relevant sind. Nach einem kurzen Input gibt es Raum für Austausch in Kleingruppen und eine abschließende Diskussion mit allen.  

Erster Endspiel-Salon: 26. Januar 2024 von 12 – 13 Uhr online 
ZOOM: https://us06web.zoom.us/j/2106432852 

Unsere These: Viele Expert*innen kommunizieren nicht unbeschönigt über die Klimakrise – auch viele von uns halten bewusst oder unbewusst Informationen zurück. Warum ist das so? Wann oder wo ist es euch schon einmal aufgefallen?

Wir freuen uns auf viele verschiedene Perspektiven aus Wissenschaft, Aktivismus und Journalismus!

Mitmachen!
Was machen wir aus der Einsicht, dass sich mehr Menschen als erwartet mit der Kommunikation eines möglichen Klima-Kollaps beschäftigen? Wir laden ein mitzumachen! Wir wollen mehr Austausch schaffen, gemeinsame Veranstaltungen durchführen und eine transdisziplinäre Publikation entwickeln. Wir freuen uns über Anregungen, Ideen für spannende Veranstaltungen oder für Beiträge zur Publikation!
Das Team anschreiben
Call for Papers „Was ist das Potential unbeschönigter Klimakommunikation?“
Wir wollen eine ästhetische Publikation entwickeln, welche öffentlichkeitswirksam Beiträge aus Wissenschaft, Aktivismus, Journalismus und Kunst verwebt. Dafür freuen wir uns auf kritische und reflektierte wissenschaftliche Artikel, Analysen, Essays, Interviews, Grafiken, Fotos und Poesie zu folgenden Schlüsselworten: Storytelling / Narrative / Klima-Endspiel / Kollaps / Kipppunkte / dystopische Erzählungen / Worst-Case-Szenarien / Inspiration / Irritation. Ausgewählte Beiträge werden auf der Abschlussveranstaltung im Herrenhäuser Schloss präsentiert.
Mehr erfahren

Das Projekt wird von einem trandisziplinären Team an der Leibniz Universität und der Hochschule Hannover durchgeführt und vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachen gefördert. 

Einen guten Start ins neue Jahr! 

Team Endspiel 

www.endspiel.website
endspiel@meteo.uni-hannover.de
www.instagram.com/klima.endspiel.zukunft

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